Der TWO DOOR CINEMA CLUB zu Gast im Skaters Palace

Der TWO DOOR CINEMA CLUB hält am 4. März Einzug in den Skaters Palace. Die Nordiren bringen noch THE 1975 und DOG IS DEAD mit. Und die Tickets gibt es ab 22€ im VVK. Eigentlich eine schöne Möglichkeit in die Woche zu starten, was?

Als vor etwas mehr als zwei Jahren das Debütalbum von Two Door Cinema Club die Runde machte, hieß es im Pressetext, hier sei eine Band am Start, die das Format habe, dieser Dekade dauerhaft frische Impulse zu verleihen. Nun denn, das ist ihnen mit „Tourist History“ wunderbarst gelungen und diese Prämisse werden sie fraglos mit „Beacon“ erneut erfüllen. Wenn Alex Trimble (Gesang/Gitarre), Kevin Baird (Bass) und Sam Halliday (Gitarre) ein großes Lob gebührt, dann ist es zuvorderst, dass es dem jungen Trio aus dem nordirischen Bangor gelungen ist, eine unverwechselbare Handschrift entwickelt zu haben. Ganz gleich ob „I Can Talk“, „What You Know“, „Something Good Can Work“ oder irgendein anderer Song ihres hittrunkenen und melodisch dichten Debüts, einen Song von Two Door Cinema Club erkennt das Jungvolk sofort. Und es sind vor allem junge Menschen (großzügig weiten wir mal die Spanne bis 30 plus minus), die nach vorne stürmen, wenn diese Band auf den Bühnen dieser Welt loslegt. Von ihrem glorreichen Auftritt beim Glastonbury bis hin zu jedwedem Festival anderen Kalibers, von kleinen Clubs bis großen Hallen haben sich Two Door Cinema Club einen exzellenten Ruf als euphorisierende Live-Band erspielt, der auf der Beatlemania-Skala ganz weit oben anzusiedeln ist.
Jetzt packen Two Door Cinema Club ihr zweites Pfund auf den Tisch. „Beacon“. Leuchtfeuer. Leuchtturm. Klar, die Band weiß genau, dass ihre Songs über eine Strahlkraft verfügen, die Anziehungskraft und Orientierung zugleich ist. Nach Orientierung sehnt sich auch die Band selbst. Die letzten zwei Jahre waren die drei Musiker schließlich nur auf Achse und haben einen Kontinent nach dem anderen erobert. Sie sind durch Europa, Asien, die USA, Südamerika, Japan und Südafrika gereist. Überall dort haben sie nun beinharte Fans, aber die Kehrseite der Münze ist halt, dass sie nur selten zuhause bei ihren Freunden und Familien waren. Das ist folgerichtig das große Thema des neuen Albums, das ebenfalls in weiter Ferne entstanden ist, nämlich in Los Angeles. Die Band hat hier in den Bergen von Los Angeles mit der Unterstützung des Produzenten Jacknife Lee (Bloc Party, Snow Patrol, U2) in dessen Studio zwölf neue Songs aufgenommen, die sich ausnehmen wie der große Bruder ihres Vorgängers. Die genetische Struktur der Songs ist ganz TDCC, aber sie haben natürlich ihren ganz eigenen und reifer wirkenden Charakter.

Die kalifornische Sonne am Venice Beach, wo die Band zwei Monate gelebt hat, scheint sie zu noch sonnigeren Melodien inspiriert zu haben. Bei sehnsuchtsvollen Songs wie „Next Year“, der mit den für die Band so typischen elektronischen Krokantsplittern aufwartet, wird man ebenso dahinschmelzen wie man bei dem Madchester-affinen „Handshake“ wohl kaum ruhig und tatenlos zuhören wird. Da darf man das Cover-Artwork von „Beacon“ durchaus wörtlich nehmen und wie eine Ballerina durch die Decke gehen. Tatsächlich war es das erklärte Ziel der Band – trotz all der Songs rund um das Thema Sehnsucht (nach daheim, nach Ruhe, nach Liebe) – das Album so mehrdeutig wie möglich zu halten. Man spürt, dass die Band erst gar keinen Erwartungsdruck an sich herangelassen hat und befreit aufspielt. „Someday“, „Wake Up“ und „Sun“ sind Prachtstücke moderner Popmusik, die uns Tage, Wochen, Monate begleiten werden und garantiert einen ähnlichen Weg gehen werden wie die Hits von „Tourist History“, dessen Popularität sich nicht in den mehr als eine Million weltweit verkauften Exemplaren erschöpft.

Wenn das Geheimnis ihres Erfolgs in der schlichten Aussage von Alex Trimble besteht, sie haben einfach das getan, was sie wollten und sie glücklich macht, dann ist „Beacon“ unter einem Glücksstern entstanden. Musikalisch sind sie mit „Beacon“ jedenfalls ganz bei sich angekommen. Und wir gehen liebend gerne im wahrsten Sinne des Wortes mit ihnen durch die Decke. Let’s jump for joy with burning cheeks!